Liebe Kolleginnen & Kollegen, glaubt mir, ich würde euch gerne wieder Positives berichten. Doch die katastrophale Situation, in der sich unsere Betriebe befinden, muss leider erneut thematisiert werden. Es geht hinten und vorne nicht mehr auf. Ein Beispiel aus meinem Betrieb: Allein die Lohnkosten sind im Verhältnis zum Umsatz in den letzten beiden Jahren um 2 % gestiegen. Dazu kommen die enormen Energiekosten – auch trotz Photovoltaik sind da ein paar Tausender pro Monat weg. Und von den horrenden Einkaufskosten brauche ich euch sicherlich auch nichts zu erzählen. Wir hatten erst kürzlich zwei Insolvenzen mittlerer Betriebe, insgesamt haben hier 170 Mitarbeiter ihren Job verloren. Wir müssen dringend (!) Lösungen finden, um die Versorgung Österreichs mit österreichischen Fleisch- und Wurstprodukten weiterhin sicherzustellen.
Österreichische Lebensmittelversorgung in Gefahr Wir wissen, dass etwa 90 % unserer Produkte in den übermächtigen Lebensmitteleinzelhandel (LEH) gehen, der seine Marktmacht schamlos ausnutzt. Einerseits sollen immer billigere Waren in den Regalen stehen, andererseits gibt es Preisaufschläge, die nur noch Kopfschütteln auslösen. Fakt ist: Geht es so weiter, ist die regionale Lebensmittelversorgung in Gefahr. Betriebe werden nach und nach aufgeben müssen und wir werden hierzulande keine Produzenten mehr haben. Daher appelliere ich einmal mehr eindringlich an die Lebensmittelkonzerne, endlich eine faire Zusammenarbeit zu starten. Wir brauchen wenigstens 8 % mehr – auch damit werden wir nicht reich, aber es gibt uns wenigstens die Chance zu überleben.
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